23. Mai 2017 Liebfrauen Bad Harzburg

Der dritte und letzte Besuch im Nordharz. Diesmal in Bad Harzburg. Dort gibt es sogar einen katholischen Kindergarten, der aber leider an dem Abend nicht vertreten ist.

Das System mit der Präsentation, die sich aus den zurückgekommenen Fragebögen speist, kommt hier an eine Grenze, weil es teils nmur sehr wenige Bögen gibt, die vermutlich auch nicht die Meinung der gesamten Gemeinde widergeben. Aber sie sollen trotzdem zu Gehör kommen – und so handhaben es die VertreterInnen der Orte auch in bewundernswerter Weise, wenn sie z. B. gegenihre eigene Überzeugung sagen, dass es vor Ort kein Leben mehr gibt oder dass der Pfarrer zu wenig anwesend ist.

Ein Problem ist, dass es an den meisten Orten seit der letzten Wahl keine verantwortlichen Teams mehr gibt. Ohne feste Ansprechpartner/innen wird die Arbeit und die Kommunikation untereinander sehr schwierig. An vielen Orten entsteht dieses Problem: nach alten Mustern und mit bisherigen Mitteln ist es nicht mehr möglich, Engagierte zu finden. Das kann ein guter Ausgangspunkt sein, neu zu beginnen und die Aufgaben der Kirche am Ort anders zu organisieren.

Ein Satz des Abends geht mir nicht aus dem Sinn: „Wenn du jemanden liebst, lass ihn frei.“ Nur mit Wertschätzung und Freiwilligkeit und mit viel Freiheit wird kirchliches Leben am Ort Zukunft haben. Das IST eine Kulturveränderung, nicht nur für die Älteren unter den Kirchenbesuchern.

Am Schluss gibt uns eine Teilnehmerin ein kleines Salzsäckchen mit: „Ihr seid das Salz der Erde“ war das Thema der Litugischen Feier, mit dem der Abend begonnen hatte. Salz braucht man ja normalerweise nicht viel – aber wenn es fehlt, schmeckt alles fad. Ein Bild für die Kirche der Zukunft?

Dieser Reisebericht stammt von 
Christiane Müßig, Referentin für Lokale Kirchenentwicklung