21. September 2017 Heilig Geist Braunschweig

Zunächst muss ein Missverständnis ausgeräumt werden: bei der Einführung von Pastoralteams, die zukünftig für mehrere Pfarreien zuständig sind, geht es nicht um eine zweite Welle von Fusionen, sondern die Pfarreien bleiben selbständig so wie sie zwischen 2004 und 2014 gebildet wurden.

Also wird das, was für viele Gemeinden seit der Fusion Wirklichkeit ist: kein Priester mehr am Ort zu haben, jetzt auch für einige Pfarrkirchorte gelten. Wie so oft, kommt Unruhe auf: „Wie werden wir zukünftig versorgt?“ fragen die einen. „Es geht doch schon lange nicht mehr um Versorgung, sondern um Beteiligung“, antworten die anderen. Die Motivation, warum Menschen sich in der Kirche engagieren ist sehr unterschiedlich: weil die Gemeindereferentin mich gefragt hat, weil ich den Pfarrer unterstützen will, oder: weil ich meinen Auftrag als Christ/in darin sehen, die Gaben, die Gott mir gegeben hat, für andere einzusetzen.

Mich erstaunt, dass es immer wieder Menschen gibt, die es als ungeheuerliche Zumutung empfinden, dass Kirche nicht mehr so stark von Hauptberuflichen bestimmt und gestaltet wird wie früher. Zumal auch hier am Ort viele Menschen sind, die Lust haben, neue Formen von Gottesdiensten auszuprobieren oder Kranke zu besuchen.

Schmunzeln musst ich dagegen über die Aussage einer älteren Teilnehmerin, die sagte: „Also ich glaube nicht, dass das was mit dem Glauben zu tun hat, wenn ich Menschen besuche. Ich mache das doch, weil es mir um die Menschen geht und ich das sinnvoll finde.“ – Ja, genau!

Dieser Reisebericht stammt von 
Christiane Müßig, Referentin für Lokale Kirchenentwicklung