2. November 2017 in St. Bernward Braunschweig

„Was willst Du, dass ich Dir tun soll?“ fragt Jesus den Blinden, ehe er ihn heilt. Der Mensch muss erst selber wissen, was er braucht, woran es fehlt, bevor Jesus aktiv werden kann.

Eine gute und treffende Beschreibung, wie Gott und Menschen zusammenwirken können. Dieser Satz aus dem Evangelium fällt mir oft ein, wenn wir gefragt werden: Und was sollen wir denn jetzt tun? Darauf zu antworten und etwas ganz Bestimmtes vorzuschlagen, wird in den meisten Fällen nicht das treffen, was wirklich hilft. Herauszufinden, wie es weitergehen kann, ist manchmal mühsam, gerade wenn sich vieles neu ordnet.

In St. Bernward Braunschweig gab es schon viele Neuaufbrüche. Vor Jahren wurden mehrere Kleine Christliche Gemeinschaften gegründet, die das kirchliche Leben auf eine besondere Art mitgestalten. Der Pfarrgemeinderat hat viel unternommen, sich mit eigenen Bilder von der Kirche der Zukunft auseinanderzusetzen. Und die Präsentation der einzelnen Kirchorte zeigt, dass es dort viel Leben und Aktivitäten gibt, andererseits auch das Bewusstsein wächst, dass die einzelnen Orte als Kirche zusammengehören.

Die Situation, dass ein neuer Pfarrer da ist, sich das Team der Hauptberuflichen somit neu formiert, birgt die Chance, nochmal einen Neuanfang zu setzen und einander zu fragen: Was brauchen wir? Wo gibt es Unversöhntes? Was wollen wir, dass Jesus uns tun soll? Und so die Verantwortung für das eigene Weiterkommen auf dem Weg des Glaubens Stück für Stück selber in die Hand zu nehmen.

Dieser Reisebericht stammt von 
Christiane Müßig, Referentin für Lokale Kirchenentwicklung