2. Mai 2016 in St. Sebastian Rhumspringe

„Wie schaffen wir es bloß, wieder mehr Jugendliche zu gewinnen? Wir machen uns Sorgen um die Zukunft. Unsere Bemühungen und Angebote laufen ins Leere, die Jugendlichen kommen zur Firmvorbereitung, aber sie sind nach der Firmung gleich wieder verschwunden!"

Fast an jedem Ort haben wir diese Klage gehört. Manchmal wirken die Mitglieder der Pfarrgemeinderäte und Ortsräte deprimiert. Wer, wenn nicht wir soll denn den Glauben an die nächste Generation weitergeben? Gerade hier, im katholischen Eichsfeld, wo die Menschen es gewohnt sind, „aus dem Vollen zu schöpfen“, wo Traditionen noch gepflegt werden und viele Menschen sich zur Kirche zugehörig fühlen. Diese Entwicklung sehen wir in der gesamten deutschen Kirche seit mindestens 50 Jahren: von einem Volks-Christentum hin zu einem Entscheidungs- oder Überzeugungs-Christentum. Dagegen ankämpfen bringt nichts außer Frust. Was tun? Einen Schritt zurücktreten, das Positive an der Situation sehen, dort aktiv werden und sich einsetzen, wo es mir selber Freude macht und ich spüre, dass es meinen Glauben stärkt. In einem Moment in Rhumspringe leuchtet die Erkenntnis auf: Begeisterung entsteht, wo wir selber begeistert sind.

Dieser Reisebericht stammt von 
Christiane Müßig, Referentin für Lokale Kirchenentwicklung