15. September 2016 in St. Laurentius Gieboldehausen

„Was wir machen, machen wir gut – drunter läuft das hier nicht“.

Was Pfarrer Kaminski und die Mitglieder des Kirchenvorstandes und Pfarrgemeinderates beschreiben, glaubt man ihnen sofort. Ein wenig Stolz schwingt mit - darüber, dass Mensch von weither kommen, weil Gieboldehausen für schöne Gottesdienste und liebevoll gepflegte Traditionen steht.
Zum Beispiel die Wallfahrt zum Höherberg (https://youtu.be/_iMpcUBMCGU)
Durch die hohen Ansprüche, die die Eichsfelder an sich stellen, entsteht aber auch Druck und das Gefühl der Überlastung. Nur wenige und immer dieselben Menschen planen, organisieren, gestalten die Feste, Wallfahrten und Prozessionen.

Wo ist die Grenze der Belastbarkeit? Und wie passt das mit dem zusammen, was wir in der Lokalen Kirchenentwicklung predigen: freie Entscheidung, wo jemand sich engagieren möchte und wo nicht. Nicht der langjährige Plan setzt die Akzente, sondern die Menschen mit ihren Begabungen und Möglichkeiten. Liegt vielleicht ein Grund dafür, dass sich wenig „Neue“ finden, die in die Fußstapfen der bisherigen Engagierten treten möchten, daran, dass sich die Einstellung der jungen Leute ändert. Freizeit, Familie, Hobbys pflegen – all das ist ja auch nicht grundsätzlich schlecht.

Noch gibt es vergleichsweise viele junge Leute, die mitmachen. Und das größte „Pfund“ ist sicher der Glaube, der hier in den Dörfern und Ortschaften stark ist und den Alltag immer noch prägt.

Zum Glück gibt es viele, die weitsichtig sind und wissen: Nur wenn wir selber wissen, warum wir das hier alles machen, und wenn wir werden unsere Kräfte klug einsetzen und andere dazugewinnen, werden unsere guten und geschätzten Traditionen überleben.

Dieser Reisebericht stammt von 
Christiane Müßig, Referentin für Lokale Kirchenentwicklung