12. Januar 2017 in St. Bernward Hannover-Döhren

Es ist nicht ganz leicht, den Pfarrsaal von Döhren zu finden – er liegt etwas zurückgesetzt in einer Seitenstraße.

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Die Tische stehen in Gruppen – es gibt belegte Brote und Getränke aller Art. Deftig und herzlich – so ist auch die Gesprächsatmosphäre. „Was mich schon immer geärgert hat ist, als Laie bezeichnet zu werden“ erzählt ein älterer Herr. „Das klingt nach ´ungelernter Kraft´. Aber ich bin doch vollwertiges Mitglied der Kirche.“ Recht hat er.

Es ist manchmal beschämend, wie in der Vergangenheit und bis in die heutige Zeit das „einfache Volk“ gegenüber Klerikern (und anderen Kirchenleuten) abgewertet wurden. Was wird aus unseren bisherigen Kirchorten? Wie werden Kinder und Jugendliche, die keinen Bezug mehr zu den klassischen Gemeinden haben, zukünftig in Kontakt mit dem Glauben kommen? Eine Lehrerin berichtet aus der Grundschule: Wir könnten sehr gut Erstkommunionvorbereitung mit unseren Religionsklassen machen.

Nach drei Jahren intensiver Arbeit, wären wir oft so weit – die Gemeinschaft ist gewachsen – die Kinder verstehen, worauf es ankommt. Aber dann kommen die Gemeinden, und jede möchte gern die Erstkommunionfeier bei sich haben – weils so schön ist. Nicht die Kinder zählen, und was für sie gut wäre.“

Worte, die zu denken geben.

Dieser Reisebericht stammt von 
Christiane Müßig, Referentin für Lokale Kirchenentwicklung