1. Februar 2018 in St. Sturmius, Rinteln

Ein Fazit des Abends in Rinteln ist: Veränderungen kann man nicht „machen“.

Es ist eher ein Entdecken als ein Organisieren. Eher ein geistliches Geschehen als ein fester Plan. Vielleicht ist das oft das Problem: wir wollen zu viel, alles perfekt organisieren. Und haben hinterher weniger als vorher, weil es nicht passt, weil wir uns zu wenig Zeit gelassen haben, zum Ausprobieren und Anpassen.

Gut gelungen ist hier offenbar die Neugründung der Gruppe „Boni-Mitte“. Wenn die Rede darauf kommt, spürt man die Freude, dass es hier gelungen ist, dass eine Gruppe von Leuten (Menschen ab 50 Jahren) sich gefunden hat. Ohne dass das von langer Hand geplant war. Einer hat die Idee, es „funkte“ und zündete.

Leute lassen sich ansprechen und machen gern mit, wenn sie erfahren, dass sie frei sind, dass auch ein Nein akzeptiert wird und jemand sich nach einer Zeit auch wieder zurückziehen darf. Vielleicht ist das manchmal das Problem in den Gremien und Räten: Viele sind schon so lange aktiv, dass Neue sich gar nicht trauen dazuzukommen, weil sie das Gefühl haben, sich dann auf Jahrzehnte hin verpflichten zu müssen. Diese Kultur der Freiheit und des Ausprobierens auch in Kirchenvorständen und Pfarrgemeinderäten einzupflanzen: das könnte eine lohnende Aufgabe sein. 

 

Dieser Reisebericht stammt von 
Christiane Müßig, Referentin für Lokale Kirchenentwicklung