Newsletter Lokale Kirchenentwicklung


Am Ende jedes ungeraden Monates erscheint der Newsletter Lokale Kirchenentwicklung. Er möchte mit Artikeln zu einem Schwerpunktthema verschiedene Thematiken im Kontext der Lokalen Kirchenentwicklung beleuchten und Hintergrundinformationen geben.

Die bisherigen Newsletter gingen zu:
• 10 Jahre Lokale Kirchenentwicklung im Bistum Hildesheim
• Das Godehardjahr 2022-2023
• Der pastorale Immobilienprozess
• Und woran glaubst Du? – Katechese im Bistum Hildesheim
• Wofür schlägt Dein Herz? – Berufungspastoral im Bistum Hildesheim
• Alle sollen eins sein! - Ökumene der Sendung im Bistum Hildesheim

Darüber hinaus enthält der Newsletter Ankündigungen kommender Veranstaltungen, Links zu interessanten Internetseiten und Vieles mehr. Schauen Sie doch einfach mal rein: https://www.lokale-kirchenentwicklung.de/newsletter/

Gefällt Ihnen, was Sie dort sehen? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie den Newsletter Lokale Kirchenentwicklung abonnieren!

Online-Foren zu den Teams Gemeinsamer Verantwortung

Die Teams Gemeinsamer Verantwortung bilden eine wichtige Komponente in der Lokalen Kirchenentwicklung. Hier treffen lokales Engagement, gute Vernetzung im Sozialraum und visionäre Weite zusammen. Die TGV zu unterstützen ist daher ein zentrales Anliegen der pastoralen Mitarbeiter*innen vor Ort und der Hauptabteilung Pastoral. Seit Juni 2020 gibt es Online-Foren zu verschiedenen Themen, die für TGVs und deren Begleiter*innen interessant sind. Hier sind die bisherigen Themen und Ergebnisse:


18.06. Lüneburg
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25.November Hildesheim

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23. Juni Göttingen
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25. Februar Hildesheim

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25. Juni Stade
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31. Mai Hildesheim

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24.September Hildesheim
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23.09. Hildesheim
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Ob das Experiment gelungen und die Lust auf die Arbeit mit oder in TGVs gewachsen ist? Jedenfalls hat es Spaß gemacht und wird sicher bei Gelegenheit wiederholt.

Was ist eine Pfarreisynode?

Bei den Gremienwahlen 2018/2019 haben sich eine Reihe von Pfarreien für eine neue Form entschieden: auf der Kirchortebene gibt es Leitungsteams, auf der Pfarreiebene den Pfarrgemeinderat oder die Pfarrsynode. Die Pfarrsynode ist vor allem dort sinnvoll, wo es in der Pfarrei eine bunte Vielfalt kirchlicher Orte gibt: Kindergärten, Altenheim, Schulen, Caritas, Gemeinden anderer Muttersprachen, Verbände, neue Initiativen oder ähnliches. Bei der Pfarreisynode kommen Vertreter*innen aller dieser Orte, Einrichtungen, Gruppierungen zusammen , hören einander zu und beraten, was alle gemeinsam betrifft. Synode heißt Zusammenkunft - nicht mehr und nicht weniger. Diese Treffen wollen gut gestaltet sein – dazu braucht es eine gute Planung, Moderation, geeignete Arbeitsformen.

 

Am 10. und 11. Januar 2020 waren haupt- und ehrenamtlich Engagierte nach Hildesheim zu einer Lernwerkstatt eingeladen. Begleitet von HA Pastoral, Gemeindeberatung und Diözesanrat erzählten sie einander von ihren Erfahrungen und konnten einander beraten. Obwohl die Situationen und Formen sehr unterschiedlich waren, war eine gute Erfahrung, dass es viele gemeinsame Fragen, Beobachtungen und Themen gab. Hier ist das Protokoll dieses Treffens:

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Erfahrungen mit Pfarreisynoden haben folgende Pfarreien:

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Wer weitere Infos braucht oder sich insgesamt für die Pfarreisynode interessiert, kann eine Email loki(ät)bistum-hildesheim.de schreiben oder bei 05121/307-369 anrufen

Netzwerk Lernpfarreien

Wie gestalten wir den Umbruch? Welche Beispiele gibt es für eine lebensraumorientierte Pastoralentwicklung? Wie könnten wir Prozesse in unserer Pfarrei starten? Das sind unsere Fragen. Und hier setzen die Besuche und Erfahrungen in diesem kommenden Jahr an.

Wir laden herzlich ein: Interessierte Teams (also immer mindestens zu zweit) aus Pfarreien, die sich informieren wollen; Pfarreien, die sich auf den Weg machen wollen; Pfarreien, die sich inspirieren lassen wollen für eigene Prozesse. Die Anreise erfolgt in Eigenregie. Fahrtkosten können nach den üblichen Bedingungen erstattet werden.

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Gute Gründe, warum ich mich für die Lokale Kirchenentwicklung engagiere

Kirche der Menschen vor Ort - C. Heimann

Für meine Familie und mich wünsche ich mir eine lebendige Kirche vor Ort, die sich im Aufbruch befindet und der es gelingt, die unterschiedlichen Fähigkeiten ihrer Mitglieder zu erkennen und zu nutzen. Sie ist eingebunden in die Gesellschaft und wird von ihr als Bereicherung wahrgenommen. Sie kümmert sich um die Menschen in der Welt, ohne die Menschen in der Nachbarschaft aus dem Blick zu verlieren.

Mir gefällt die „Lokale Kirchenentwicklung“, weil ich darin die Chance sehe, noch stärker als bisher eine Kirche der Menschen vor Ort für die Menschen vor Ort zu sein. Die Zukunft unserer Kirche liegt im Erkennen, Wertschätzen und Fördern von Vielfalt. Dabei gibt es immer zwei Spannungspole: das Besondere und das Ganze.

In 2016 waren die Menschen unsere Pfarrei – wie viele andere auch – in vielfältigen Bereichen in der Flüchtlingsarbeit engagiert. Der eine Kirchort gründete einen Laden für Gebrauchsgegenstände, im anderen Kirchort wurde eine Erstaufnahmestelle bei der Kleidungsausgabe unterstützt, andere Gemeindemitglieder wiederum organisierten Spieleabende oder gaben Nachhilfe. Auf Ebene der Pfarrei tauschte man sich aus und unterstütze sich gegenseitig, wenn es beispielsweise darum ging, ein Fahrrad oder einen Fernseher dorthin zu bringen, wo er am nötigsten war oder um Geld zielgerichtet einzusetzen. Viele Gemeindemitglieder, die bisher nicht so in Erscheinung getreten waren, haben sich beteiligt. Am Ende hat die Arbeit nicht nur den Flüchtlingen geholfen, sondern auch uns als Kirche vor Ort in der Gesellschaft. Dies macht uns Mut, noch mehr auf die Fähigkeiten und Begabungen zu sehen, die es bei uns schon jetzt gibt, und den Menschen für ihr Engagement einen Raum zu bieten.

Lokale Kirchenentwicklung ohne das Ganze der Pfarrei, des Bistums oder der Weltkirche sieht nicht die Chancen gegenseitiger Unterstützung und Ermutigung. Andererseits führt eine alleinige Fokussierung auf die nächsthöhere Ebene ohne den Blick auf das Lokale unweigerlich zu einer Entfremdung von den Menschen – von ihren Freuden und Sorgen.

Schon Aristoteles wusste: das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

C. Heimann

 

Gemeinsam tanzen - H. Thunert

Ein guter Grund, Prozesse Lokaler Kirchenentwicklung zu beginnen, besteht für mich darin, die Chance zu nutzen, offensichtlich notwendige Veränderungsprozesse in der Kirche aktiv mitzugestalten – gemeinsam mit Anderen.

Dass sich in der Welt, und damit auch in der Kirche, Veränderungsprozesse abspielen steht außer Frage. Ich nehme wahr: weniger Personal, weniger Geld, weniger Gemeinde, größere Flächen . . . Und ich frage: Was kann das für unsere Situation bedeuten? Was will Gott der Kirche von Hildesheim damit sagen? Was ist seine Botschaft an die Haupt- und Ehrenamtlichen, an die Schwestern und Brüder im Volke Gottes? Verstehen wir uns selbst alle als Jüngerinnen und Jünger des Herrn, also als Schülerinnen und Schüler des Herrn? Gemeinsam haben wir im Dekanat Unterelbe in verschiedenen Gruppen und Zusammensetzungen darüber nachgedacht und gesprochen, was die Veränderungen für uns bedeuten und welche Herausforderungen für uns und unsere Arbeit daraus erwachsen können.
Eine erste Erkenntnis besteht darin, dass wir miteinander darüber ins Gespräch kommen und uns verständigen müssen, was für einen jeden von uns eigentlich Kirche ist, was wir darunter verstehen und welche Bilder wir im Sinn haben, wenn wir über Kirche reden? Gehen wir dabei von den gleichen Voraussetzungen aus oder nicht?

Während ich diesen Text schreibe, denke ich an das gemeinsame Tanzen mit meiner Frau in der Tanzschule. Um hier ein Gelingen zu ermöglichen, braucht es das Zuhören und Hinschauen, müssen die Grundschritte gelernt und geübt werden, allein und mit Partnerin, ohne und mit Musik, … Irgendwann kommen Variationen zu den Grundschritten dazu, dann ist es zwar nicht mehr so eintönig, aber spätestens jetzt entsteht die Frage nach einer Führung – Grundschritt, Drehung, Promenade, Grundschritt, oder so . . . , aber bitte gemeinsam. Ach so, wichtig ist es auch zu wissen, mit welchem Fuß es losgeht, sonst ist es vorbei bevor es losgeht. Und noch eins: Grundsätzlich wichtig ist das Wissen darum, um welchen Tanz es sich handelt, wenn man denn tanzen will.

Wie bei allen Bildern, die zur Erklärung von Wirklichkeit herangezogen werden, hinkt auch dieses Bild. So ist z.B. die Führungsrolle in Prozessen Lokaler Kirchenentwicklung nicht notwendig an die Geschlechterrolle gebunden.

Im Dekanat Unterelbe sind die Schritte auf dem Weg Lokaler Kirchenentwicklung klein und zierlich, aber wir gehen sie bewusst, weil wir uns gemeinsam dafür entschieden haben. Immer wieder stellen wir uns unter das Wort Gottes. Wir hören einander zu, wenn wir von Berufungen und Begabungen erzählen; wir achten aufeinander, wenn Erfahrungen ausgetauscht werden; wir sprechen über Führungsaufgaben und verschiedene Rollen; wir Reflektieren die Arbeit gemeinsam, erzählen einander von Fehlern und entwickeln Lernschritte daraus; wir freuen uns und sind dankbar, wenn Ehrenamtliche in den verschiedensten Bereichen Verantwortung übernehmen; wir üben ein geschwisterliches Miteinander ein , entwickeln es weiter und glauben, es ist der Geist Gottes, der die Kirche führt. Und immer wieder heißt seine Frage: shall we dance?

H. Thunert

Mein Weg nach Hildesheim - M. Ständer

Sommer 2015. Ich fahre nach Hildesheim zum Bewerbungsgespräch. Wach, tastend, hoffend etwas würde sich zeigen, dass die Spur in dieses Bistum bestätiget oder nicht. Eigentlich mag ich nicht nochmal aufbrechen, „bei null“ anfangen. I nsgeheim hoffe ich, bleiben zu können, dort wo ich privat und beruflich verwurzelt bin ... Doch ich weiß, dass mein Leben geführt ist und mein JA dazu keine Garantie zum Bleiben ist. Und dann diese Vision von Menschen in der Kirche, die sich trauen „den Fuß in die Luft zu setzen“ im Vertrauen dass „die Luft trägt “.. Nach dem Gespräch im Generalvikariat folg en weitere: mit dem Leitungsteam, mit den ReferentInn - en des zu leitenden Teams - falls ich die Stelle annähme. Von den Eindrücken und Gesprächen des Tages schwirrt mir der Kopf. Also gehe ich abends spazieren, lande an einem Fluss. Lange blicke ich auf das Wasser, meine, an der Leine zu stehen. Ich frage eine Passantin und höre erstaunt : „Das ist die Innerste“. Seltsamer Name für einen Fluss, denke ich, eigentlich heißt es doch: DAS Innerste.. In Hildesheim ist es DIE Innerste – und: Die Innerste ist ein Fluss! Wie ein Seelenbild, denke ich. Das sitzt. Ich spüre Herzklopfen und ahne den Fingerzeig.

Es ist der erste in der Reihe von weiteren, die immer deutlicher werden, bis ich schließlich begreife, dass es ernst wird: Abschied und Neubeginn sind dran.. So bin ich jetzt da, in Hildesheim, an der Innersten. Und es ist, als grüße sie mich jeden Tag, wenn ich sie auf dem Weg zur Arbeit (und zurück) über quere. Und ich grüße sie.

M. Ständer

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In verschiedenen deutschen Diözesen breitet sich die Idee einer Kirche der Beteiligung aus. Ausgehend von weltkirchlichen Erfahrungen, von Impulsen aus anderen Diözesen oder den Initiativen der diözesanen Pastoralentwicklung zeichnet sich immer mehr ein Entwicklungsprozess unserer Pfarreien ab – eine Kirchenentwicklung, die eine neue Kultur des Kircheseins hervorbringt.

Damit sind viele Fragen verbunden, vieles ist ein Experiment. Ganz besonders stellt sich die Herausforderung und die Frage, wie man anfängt und einer solchen neuen Kirchengestalt den Weg bereitet. Auf dieser Seite wollen wir Ihnen Anfänge vorstellen, die wir im Bistum Hildesheim gefunden haben. Gleichzeitig wollen wir aber auch mit Ihnen auf die Suche nach weiteren Antworten gehen.